Vor kurzem hat Google den Google Tag Manager (GTM) mit einer neuen Funktion versehen: den Custom Templates – also benutzerdefinierten Vorlagen. Mit diesen lassen sich neue Arten von Tags und Variablen erstellen, die alle anderen Benutzer verwenden können. Auf diese Weise lösen die benutzerdefinierten Vorlagen einige Probleme, die mit dem GTM entstanden sind.
Ein leistungsstarkes Tool mit Schwierigkeiten
Der Google Tag Manager ist ein unglaublich nützliches und leistungsstarkes Werkzeug, das es ermöglicht, Codes einer Webseite hinzuzufügen, ohne dass diese in großem Rahmen neu veröffentlicht werden muss. Das wiederum erleichtert die Implementierung von Analytics Tracking Tools, Advertising Tracking Codes und vielem mehr.
Es gibt jedoch einige echte Herausforderungen, die mit dem GTM auftreten: Bei der Implementierung eines Tools ohne eigene Integration in den GTM muss stattdessen der Quellcode verwendet werden. Der Google Tag Manager ist zwar so leistungsstark, dass er jeden beliebigen Code auf eine Webseite übertragen kann, doch genau dadurch können Sicherheitsrisiken entstehen oder Webseiten ausfallen.
Probleme mit dem Google Tag Manager
Insbesondere für größere Unternehmen mit mehreren Teams und Mitarbeitern, die für verschiedene Aspekte des Marketings verantwortlich sind, kann dies ein Problem darstellen. Analytics, UX-Analysen, Werbung, Onsite-Befragungen und zahlreiche andere Tools und Pixel müssen in die Webseiten und Portale implementiert werden. Doch das erfordert natürlich Codes und Fachwissen.
Das Einfügen von Code in eine Webseite mit dem GTM ist daher ein heikles Thema. Belassen Sie es in den Händen von nicht-technischem Personal, könnte dies bestenfalls zu Verzögerungen oder Ausfällen und im schlimmsten Fall zu einer fehlerhaften Webseite sowie Sicherheitsproblemen führen. Beauftragen Sie hingegen das Technik-Personal damit, kann es zu Engpässen und Zeitverschwendung führen – also genau zu den Punkten, die der Google Tag Manager eigentlich vermeiden sollte.
Schneller, sicherer und standardisiert
Für einige Tools, wie zum Beispiel Google Analytics, gibt es im GTM integrierte Tags, die es Nutzern ermöglichen, das ansonsten komplexe Setup mit nichts anderem als Dropdown-Menüs und Textfeldern durchzuführen.
Die Implementierung einer neuen Analytics Suite, die keine im GTM nativen Tags enthält, kann jedoch sehr schwierig sein. Tools wie die Analytics Suite erfordern oft Codes, um Seitenaufrufe, Klicks, Käufe, Downloads, Videoaufrufe, Conversions und viele andere digitale Interaktionen zu messen. Die Codes können komplex sein und sind daher anfällig für Anwenderfehler. Außerdem kostet jedes zu trackende Ereignis erneut Zeit – selbst für erfahrene Mitarbeiter. Darüber hinaus birgt die direkte Arbeit an den Codes das Risiko, Sicherheitsprobleme auf der Webseite zu verursachen.
Mit der neuen Funktion der Custom Templates können Sie einmalig eine generische Vorlage aus dem Quellcode erstellen und intensiv testen. Dann kann jedes neue Ereignis oder jede neue Conversion mit der gleichen Leichtigkeit hinzugefügt werden wie das Google-eigene Analytics-Tool. So reduzieren Sie Anwenderfehler beim ersten Setup drastisch, machen eine spätere Erweiterung sicherer und sparen langfristig Zeit.
Ergo: Die benutzerdefinierten Vorlagen tragen dazu bei, einige der Herausforderungen zu meistern, mit denen Unternehmen in der Vergangenheit konfrontiert waren.
Beispiele: Facebook und AT Internet
Das Facebook Advertising Pixel, das die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen auf Facebook trackt, ist ein gutes Beispiel: Es gibt viele verschiedene Benutzerinteraktionen einer Website, die über das Facebook-Pixel erfasst werden können. Aber jede dieser Interaktionen erfordert zur Implementierung ein anderes Stück Code. Und dieses könnte sich regelmäßig bei verschiedenen Werbekampagnen mit eigenen Landing Pages und Call to Actions ändern. Mit einer benutzerdefinierten Vorlage wird es einfach, jede dieser Implementierungen zu tracken.
Ein weiteres gutes Beispiel, das zeigt, wie das neue Feature die Implementierungszeit verkürzt, war ein Projekt, an dem wir für den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) gearbeitet haben: Der ZVV hat AT Internet implementiert – ein ausgezeichnetes Analysetool, das jedoch keine im GTM integrierten Tags enthält. Wir mussten zahlreiche komplexe Tags einrichten und dazu direkt am Code arbeiten. Äußerst gründliche Tests waren notwendig, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Mit den benutzerdefinierten Vorlagen wäre dieser Prozess einfacher gewesen und hätte es nicht-technischen Nutzern ermöglicht, in Zukunft ihre eigenen Tags hinzuzufügen. Die Vorlagen würden auch die zukünftige Verwaltung erleichtern, da alle erforderlichen Codierungsänderungen an einem zentralen Ort – der benutzerdefinierten Vorlage – und nicht für jeden einzelnen Tag vorgenommen werden müssten.
Unser Fazit
Wir denken, dass die benutzerdefinierten Vorlagen im Google Tag Manager Implementierungen einfacher und sicherer machen – vor allem wenn viele Codes benötigt werden und nicht-technisches Personal mit dem GTM arbeiten muss.